CHIEFLAND
“Wildflowers”
CD, digital
08.02.2019
Inneres Wachstum ist eine Konstante des menschlichen Daseins. Sie verbindet alle Personen. Auf ihrem Debütalbum „Wildflowers“ kehren Chiefland sie nach außen. Die Songs der Post-Hardcore Band handeln von einer gnadenlosen Ehrlichkeit mit sich selbst, sie sind Produkte eines reflektierten Erwachsenwerdens.
Die Arbeiten am Album begannen bereits im Spätsommer 2016. Über Monate hinweg entwickelten Chiefland neben der lyrischen Tiefe ihrer Tracks den prägnanten Sound. Hier trifft laut auf leise, gefasst auf unbändig. Läutet der Opener „Moving Parts/Fever Dream“ die Reise ins Ich noch seicht ein und weckt Erinnerungen an die “Reverie Lagoon” von Seahaven, folgt mit „Northbound“ ein Song aus dem Genrebilderbuch des Melodic Hardcore. Immer wieder unterbrochen durch Momente des Aufatmens. Zusammen mit der breiten und druckvollen Klanglandschaft sind es diese Momente, die ZuhörerInnen innehalten lassen. Der Song „Northbound“ ist eine Aufforderung, die Welt positiv zu beeinflussen:
„Make your mark on the world, edge it into stone“
Chiefland nehmen dies wörtlich, indem sie die Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ nicht nur mit Spenden, sondern auch durch Aufräumaktionen unterstützen. „Wir wollen einfach nicht länger zusehen, wie vor allem Plastikmüll den Lebensraum von Tieren bedroht und unsere Gesellschaft die Schönheit der Natur aufs Spiel setzt“, betont die Band. Der Bezug zur Natur findet sich auch in den Lyrics des Quartetts wieder. Immer wieder tritt sie als Rückzugsort in Erscheinung.
Hier lässt das Ich die Gedanken kreisen, setzt sich aufs Intensivste mit sich selbst auseinander. Ein Beispiel ist der wunderschön bildliche Song „Indian Summer“, in dem Chiefland bittersüße Ecken der Gefühlswelt beleuchten.
„Every morning and every day I find another reason to stay“
– diese Worte sind als Appell gegen das Aufgeben zu verstehen.
„Wir alle haben sowohl als Band als auch privat eine Menge durchgemacht, während wir an Wildflowers geschrieben haben“, sagt Corwin, Texter und Sänger der Band. Umzüge, gescheiterte Beziehungen, Neuorientierungen – für Chiefland steckt hinter jedem Song eine eigene Geschichte. „Wildflowers“ wird auf diese Weise zu einem Album, das ohne Zweifel Emotionen aufrührt. Doch am Ende bleibt immer ein kathartisches Aufatmen, ein Aufblühen – auch im Angesicht zerreißender Widrigkeiten des Lebens. Chiefland vertonen mit ihrem Debüt Erwachsenwerden in seiner greifbarsten Form.
“Wildflowers” wurde aufgenommen im beschaulichen Hildesheim. Für den Mix & Master konnte die Band Lewis Johns gewinnen, der schon für Funeral for a Friend und Rolo Tomassi an den Reglern saß. Das Album erschien am 08. Februar 2019 auf Uncle M Music.